Hardware · · von Justin

Panikkäufe treiben Speicherpreise: Droht PC-Bauern ein neuer Engpass?

Panikverkäufe im Speichermarkt: DDR5 und HBM werden knapp, während KI-Rechenzentren den Markt leersaugen. PC-Bauer und Spieler müssen sich auf steigende Preise und mögliche Engpässe einstellen.

Die Alarmglocken auf dem Speichermarkt läuten deutlich: Systemintegratoren und PC-Hersteller greifen derzeit massiv zu, was die Reserven an Arbeitsspeicher rund um DDR5 und HBM betrifft - mit potenziell weitreichenden Folgen für PC-Bauer und Spieler. Laut einem aktuellen Bericht von Digitimes Asia sind Hersteller wie Asus und MSI bereits in eine Phase des "Panic Buying" übergegangen und horten große Mengen an Speicherchips.

KI-Boom trifft auf ausgedünnte DRAM-Kapazitäten
Gleichzeitig weist eine Analyse von Trendforce darauf hin, dass DDR5-Preise bis 2026 weiter steil nach oben gehen dürften, während HBM preislich kaum aufholen kann.

Der Kern des Problems ist schlicht: Der Boom der KI- und Rechenzentrumsproduktion sorgt für eine dramatisch gestiegene Nachfrage nach High-End-Speicherlösungen - und dieser Nachfragefluss trifft auf eine Produktionskapazität, die sich zuletzt im Rückbau befand. Hersteller von DRAM-Chips hatten in den Jahren zuvor die Kapazitäten zurückgefahren, um Profitabilität zu sichern. Dann kam der KI-Hype, insbesondere bei HBM, und nun müssen "normale" PC-Speicherprodukte folglich nachziehen.

Manch einer wird sich hier an die Situation während des Krypto-Hypes erinnert fühlen, als Grafikkarten plötzlich zur besonders heißen Kommodität wurden.

Mehrfach wurde Aufrüstwilligen bereits geraten, sich spätestens bis Weihnachten einzudecken. Ob dies die Situation zusätzlich anheizt und FOMO (Fear of Missing Out) schürt, lässt sich schwer sagen. Klar ist im Moment, dass alles auf steigende Preise hindeutet, während sich der KI-Hype an der Wertpapierbörse zunächst etwas abgekühlt hat. Speicher werden in der Regel über längerfristige Kontrakte gehandelt, und im DDR5-Modulbereich zeigen sich die Preissteigerungen bereits. Ob das so bleibt, ist unklar.

Systemseller hamstern DDR5 - PC-Markt droht Verknappung
Ein Grund, warum DDR5 früh reagiert, sind die genannten Panikkäufe von Systemsellern, die sich eindecken wollen. Eine Quelle spricht davon, dass Systemhersteller derzeit massiv Speicherchips einsammeln, um sich gegen die düstere Prognose bis 2027 abzusichern. Parallel dazu zeigen die Digitimes -Analysen, dass bereits ab Q4/2025 eine Stockpiling-Phase eingesetzt habe - vor dem Hintergrund, dass Speicherhersteller laut Yahoo Finance bevorzugt in den Datacentermarkt rund um den KI-Hype verkaufen, weil die Margen besser sind und dadurch im Client-Markt eine zunehmende Verknappung stattfindet.

Echte Ratschläge sind im Moment schwer zu tätigen - sei es bei Speicher oder bei speichernahen Produkten wie Grafikkarten. Wer Aufrüstbedarf hat, sollte sich wohl bis Weihnachten Gedanken machen, da ein direkter Nutzwert besteht. Für alle anderen bleibt es schwer, abzuschätzen, wie man sich verhalten sollte. Letzten Gerüchten zufolge kommen die Super-Modelle der Geforce-RTX-50-Serie erst Ende 2026.

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